UND WEITER

Der bewegende Podcast über mentale Mobilität

#15 SE1 | Wer suchet, der findet!

Wir sind ständig auf der Suche – Problem oder Chance?

15.02.2023 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

Reflexartig sucht unser Gehirn nach Gefahren, Krankheiten und Dingen, die uns stören. Ein Schutzmechanismus, der im Alltag zum Problem werden kann, denn wer sucht, der findet auch irgendwann etwas.
Das ist nur ein Aspekt der Redewendung »Wer suchet, der findet«, die Fabian bei einem Frühstück auf dem Campingplatz aufgeschnappt hat. In dieser Folge diskutieren Fabian und Jonas noch über viele weitere Perspektiven, mit denen man sich »Wer suchet der findet!« nähern kann. 
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Intro | 00:00:00
Inspiration beim Frühstück | 00:00:33
Wer suchet, der findet! | 00:06:21
Uns Körper kommuniziert. Er ist nicht das Problem. | 00:15:42
Wir versuchen Lösungen auf Basis unserer Erfahrung zu finden | 00:18:06
Die Suche führt aus dem Moment | 00:19:25
Strahlenprinzip – Wie wir beeinflussen, was wir finden | 00:23:12
Was tun gegen reflexartige, negative Suche? | 00:31:09
Fabians Pläne – so geht´s weiter | 00:32:57
Outro | 00:34:56

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Das passende Buch von Fabian:

Fabian Schmid
burnout of order
Leben anstelle von Überleben
Eine simple Mathematik der Leichtigkeit
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Transkript

Fabian
00:00:00
Und weiter.
Jonas
00:00:06
Und weiter. Der bewegende Podcast über mentale Mobilität vom Verlag der Ideen. Mein Name ist Jonas Dinkhoff. Ich bin Verleger und Designer. In diesem Podcast unterhalte ich mich mit dem Coach und Autor Fabian Schmid über Veränderungen im Kopf und warum man manchmal vier Räder braucht, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Hallo Fabian.
Fabian
00:00:34
Grüß dich Jonas.
Jonas
00:00:35
Toll, dass es geklappt hat, nachdem ich es jetzt 20 Mal verschoben hatte. Und jetzt haben wir wieder die Ruhe und die Zeit, uns zu unterhalten. Du hast auch schon gesagt, du hast wieder einiges erlebt in der Zwischenzeit, was dich zu einem Thema inspiriert hat. Vermute ich jetzt mal, dass es so war. Oder wie bist du auf das nächste Thema gekommen? Wie heißt das nächste Thema?
Fabian
00:00:55
Wer sucht, der findet.
Jonas
00:00:57
Cool.
Fabian
00:00:57
Ja, finde ich auch. Ich glaube nicht, dass das jetzt so eine unglaublich lange Entwicklung basierend auf vielen Erlebnissen wäre.
Jonas
00:01:06
Manchmal können es ja auch die kleinen Sachen sein.
Fabian
00:01:08
Ja, es war ein Frühstück. Funktioniert auch. Heute Morgen. Ein super Gespräch mit meinen Nachbarn. Aber dazu nachher. Ich bin jetzt im Südosten, Südosten von Spanien angelangt. Also jetzt geht es dann langsam berghoch auf der Landkarte. Und hier unten, das ist so eine spannende Gegend. Also wirklich, wenn du – Gibraltar, hat Onkel Fabian natürlich versucht, irgendwie reinzukommen und hat das mit seiner Identitätskarte nicht geschafft.
Jonas
00:01:38
Was? Mit einem Schweizer Pass kommt man irgendwo nicht hin?
Fabian
00:01:42
Nee, mit dem Pass schon, aber mit der Identitätskarte nicht. Aber meine Nachbarn von eben diesem Frühstück von heute Morgen haben gesagt: »Boah, wir sind da rein mit der Identitätskarte und dem Hunden, das war überhaupt kein Problem.« Also ich habe mich jetzt wieder so was von korrekt verhalten und habe dann jemanden gefragt, in Uniform mit Drogenhund und der hat sich dann schlau gemacht und ist zurückgekommen und hat mit ernster Miene. Er hat gesagt: »Ne, leider nicht, das geht nur mit Pass.« Und dann habe ich gewunken und Gibraltar ist jetzt immer noch da wo es ist und ich habe es selber nicht gesehen. Also ich war nicht drin, habe aber wieder in Referenz zu meinen Nachbarn von heute Morgen, rausgekriegt, dass ich nicht allzu viel verpasst habe. Also es soll toll sein. Von Gibraltar östlich fahrend der Küste entlang ist es anfangs immer noch sehr touristisch. Ich habe da auch irgendwo übernachtet auf dem Camping. Und die Costa del Sol glaube ich, ist da unten. Also wirklich so ein wunderbares Gebiet, wo man Ferien macht. Und dann plötzlich verändert es sich komplett. Und da fährst du über wunderschöne Hügelregionen und du guckst rum und denkst, das ist alles verbetoniert. Das sind so Plateaus. Also wirklich überall Plateaus. Und wenn du dann mal genau hinguckst, sind das Triebhäuser. Also das sind gar keine Plateaus. Und aus diesen Triebhäusern – und wir sprechen hier – du hast eine Landschaft, die ist quasi grau in grau und unten am Wasser kommt aus dem Grau heraus ein kleines Dorf. Und ich spreche davon, hier die Grenze des Dorfes, was ja sehr kompakt dann da unten ist, wird umrandet, wahrscheinlich eine Straßenbreite dann von diesem Grau. Das ist absolut absurd, wirklich. Also von da kommt alles von Tomate über Gemüse und was immer und wird dann zu uns geschippert und das werden wir dann essen und so. Aber es hat mir schon wieder gezeigt, wie verrückt es ist, wie wir unsere Landschaft verbauen. Wahrscheinlich sehr monokulturmäßig natürlich, um alles zu kreieren, was wir essen können. Und ich bin dann da weitergefahren und kam dann schlussendlich in eine Region, die naturschutzgebietsmäßig ist und auch vulkanmäßig. Und das ist dann wirklich wieder so Western Landschaft und sehr traumhaft, sehr karg, sehr dünn besiedelt, mit Weite. Und dieser Camping hier ist eigentlich relativ luxuriös wo ich da jetzt gerade bin und hat unten einen kleinen Strand und der ist nicht ganz schwarz, aber wirklich sehr sehr sehr dunkler Sand und ist natürlich entsprechend wahrscheinlich lavamäßig entstanden und da bewege ich mich jetzt momentan.
Jonas
00:04:37
Ja, und wie ging es weiter mit dem Frühstück?
Fabian
00:04:39
Das Frühstück ist, ich habe Nachbarn gekriegt aus der Basel Landschaft, also der Nummernschild »BL« und mein Nummernschild ist ja »BS«, weil Basel Stadt. Und sie haben trotzdem neben mir geparkt, obwohl ja diese kleine, unausgesprochene Feindschaft zwischen den Halbkantonen existiert. Und wir hatten es extrem cool. So. Sie sind ein Paar im ähnlichen Alter wie ich und heute Morgen haben wir zusammen gefrühstückt und dann hat er davon erzählt, dass er Informationen gekriegt hätte über das Thema Whiskers. Ja, ich sehe deine Stirn, die runzelt sich. Und jetzt wollen wir mal gucken, Herr Dinkhoff, wie steht es mit Ihren Englischkenntnissen?
Jonas
00:05:24
Ja, schlecht natürlich, wie immer.
Fabian
00:05:25
Ich gebe dir ein Zeichen, du siehst es jetzt.
Jonas
00:05:29
Also Bärte.
Fabian
00:05:30
Ja, Schnauzer und zwar der gezwirbelte.
Jonas
00:05:33
Mustache.
Fabian
00:05:34
Mustache sind Whiskers. Hat sich aber herausgestellt, dass es eben nicht um den Mustache geht, sondern es geht in der Elektronik um ein Phänomen, wo wie Netzstrukturen sich machen und zwar kreieren Kristalline an Stromschienen in Relais und so weiter und wenn das sich ausbreitet, ist die Möglichkeit, dass da dann Kurzschlüsse entstehen und Feuer entstehen und so weiter. Also in der Großindustrie oder zum Beispiel auch im Straßenverkehr, so in Tunnels und so weiter, dass das dann ein Problem sein könnte. Und da hat es eine spannende Diskussion gegeben zwischen uns dreien. Und Whiskers war dann irgendwann plötzlich kein Thema mehr, sondern dann hat es in den Medizinalbereich geschwappt, wo sie herkommt. Und irgendwann sagt die gute Frau: »Ja, in Bezug auf Emery ist es natürlich schon so. Ich meine, wenn man lange genug sucht, findet man was.« Das ist jetzt sehr aus dem Kontext gerissen, aber irgendwann, ich habe ich das dazu gehört und habe gedacht, das ist ein spannendes Thema und hat ja auch sehr viel mit dem zu tun, was wir miteinander besprochen haben. Und aus diesem »Wer sucht, der findet« finde ich dieses menschliche Phänomen, dass wir schon die Tendenz haben, überall irgendetwas zu grübeln, zu suchen und dann haben wir die Information und was dann? Und das ist die ganz lange Einleitung und jetzt spiele ich den Ball rüber zu dir. Wie stehst du dazu?
Jonas
00:07:01
(lachen) Boah. Das ist ja einfach so ein riesiger Themenkomplex eigentlich. Also ja, angefangen, aus welchen Gründen man das macht. Also ich glaub, dass wir das machen, ist ja Fakt. Also wir suchen natürlich immer nach irgendwelchen Zusammenhängen, nach irgendwelchen, ja, Problemen. Und im Endeffekt ist das, glaub ich, so ein Reflex vom Gehirn. Also dass wir einfach immer alles abscannen nach Unregelmäßigkeiten, egal ob positiv oder negativ. Und natürlich ist es so, dass wir so einen gewissen Überlebensdrang ja haben und deswegen sind natürlich für uns die negativen Sachen spannender, weil die können uns am Ende das Genick brechen. Was aber leider dann dazu führt, dass wir den Fokus zu krass auf dem Negativen haben, was uns dann wiederum das Genick bricht oder brechen kann. Also von daher glaube ich, dass es ein normaler Reflex ist, dass man einfach guckt, wo gibt es wieder irgendwas. Und ja, gesellschaftlich gesehen wird es ja aktuell auch ziemlich auf die Spitze getrieben. Also, dass. Man immer guckt, was hat jetzt jemand anders falsch gesagt, was hat ein Politiker nicht 100 Prozent so formuliert, dass man jetzt einen Haken hinter machen kann. Also dann auch dieser Wille, den anderen richtig zu verstehen, der geht manchmal so ein bisschen verloren, sondern eher, dass man auf der Suche nach dem Schlechtformulierten ist, nach dem, was man vielleicht missverstehen kann. Ja, da hängt so viel dran. Ich weiß nicht, was waren deine ersten Assoziationen dazu, also so die ersten Bilder?
Fabian
00:08:34
Also ich finde es jetzt gerade toll, du hast den Teppich ganz weit ausgerollt und das ist für mich so spannend, weil das zeigt ja die Konsequenz. Überall hat das Auswirkungen. Meine Überlegung war eigentlich eine andere, weil du weißt ja, dass ich mein Buch, das ich geschrieben habe, habe ich ja absegnen lassen von einem wunderbaren Menschen. Und zwar von der Frau Dr. Brigitte Walz, heute Vierts, die hat geheiratet in der Zwischenzeit. Und was die Brigitte in ihrem pensionierten Alter immer noch macht, also mit Betonung auf immer noch, ist, sie berät von Ärzten über Laboratorien und Spitäler in Bezug auf Analyse von Laborresultaten. Und so haben wir uns auch kennengelernt an einem Symposium, das ich moderiert hatte. Und sie hat diesen Vortrag gehalten, auf was muss man gucken, wenn man solche Resultate hat. Das für mich Faszinierende war, sie hat dann beschrieben, du hast ein Resultat und dann hast du das Labor, das dann einen Sicherheitspuffer einbaut und sagt, ja, das ist in dem und dem Bereich und müsste man quasi mal angucken, könnte schwieriger sein. Und man stelle sich so eine Glockenkurve vor, da wo die Glocke am höchsten ist, natürlich gar nicht toll und so und dann gibt es so wie eine Abgrenzung links und rechts, wenn es in dem Bereich ganz links oder ganz rechts ist, kein Problem, alles in Butter, wenn es aber im Glockenbereich ist, dann wird es ein bisschen schwierig. Und sie hat dann das auch beschrieben, ja okay, dann beim nächsten Schritt geht es dann vielleicht zum Arzt oder zur Ärztin und die kommuniziert das dann entsprechend zum Patienten und da macht natürlich die Person, die Expertin oder der Experte auch wieder den Puffer rein, zum ja nix falsch machen. Und was dann passiert ist, der Patient oder die Patientin, die kriegt dann die Information, Achtung, es ist gefährlich. Und wenn man jetzt im Bereich von Krebs oder was immer das Ganze anguckt, dann ist natürlich das Achtung gefährlich, kommt bei mir an, »Ich habe Krebs, ich bin krank« oder »Ich habe das, ich bin krank«. Und aus dem heraus ergibt sich dann meine Situation, mein Weltbild, das ich kreiere, in dieser Angst, die natürlich absolut verständlich ist. Und ich glaube, für mich war das – vielleicht zurück zu der Brigitte, es war extrem cool, weil die hat gesagt, ja Vorsicht, wenn das geschieht, überlegt euch, wie man etwas formuliert und wie die Resultate transportiert werden, weil die Psyche entsprechend auf die ganze Geschichte reagiert. Also der Mensch beeinflusst unbewusst dann seine Selbstheilungskräfte. Also da gibt es dann entsprechend einen Schnitt, weil sobald der Kopf weiß, es ist so, dann greift er quasi kontraproduktiv in die Selbstheilungskräfte ein. Und das fand ich eben eine sehr spannende Thematik und sie hat dann entsprechend all das, was ich im Buch geschrieben habe, hatte sie den Auftrag zu hinterfragen, hatte den Auftrag auch zu finden, wo steht die Wissenschaft zu diesen Themen, die ich raushaue, was muss ich berücksichtigen, wo widerspreche ich und so weiter. Das hat den wissenschaftlichen Anteil garantiert, dass ich da nicht irgendwas erzähle, wo ich nicht Experte bin und was ich keine Ahnung habe. Für mich war jetzt das Wichtige bei »Wer sucht, der findet« sich bewusst zu sein, wie meine Psyche funktioniert. Also wie funktioniere ich, wenn ich etwas weiß? Und das war eigentlich der Ansporn für das ganze Thema. Und du hast es quasi ausgebreitet und hast dann gesagt, man sieht ja, man hat diese Informationen und das wird da ausgelöst und diese ausgelöst. Was können wir gegen dieses Auslösen tun? Das finde ich spannend. Wie kann ich mit all diesen Informationen umgehen, ohne dass ich mir selber einen Bärendienst erweise, ohne dass ich mich in Stress manövriere, ohne dass ich mir selber Ängste kreiere und so weiter. Das war eigentlich die Absicht hinter dem Titel.
Jonas
00:12:59
Ja, da könnte man ja im Endeffekt konsequent sagen: »Okay, nicht suchen.« Also das wäre ja dann wieder die Aussage ja möglichst im Moment bleiben, bei sich bleiben, dann findet man auch nichts. Allerdings auch nichts Gutes. Also man kann ja auch – gut jetzt auf die körperliche Geschichte bezogen, da würde man jetzt ja davon ausgehen, selbst wenn der Bezug zu unserem Körper ja immer schlechter wird, würde ich jetzt mal sagen, so im gesellschaftlichen Schnitt, wenn es einem wirklich dreckig geht, dann kriegt man das wahrscheinlich dann schon mit. Aber die guten Sachen, das merkt man ja dann auch irgendwo. Also das ist ja nicht so, dass du deinen Körper untersuchst und dann auf einmal was Positives findest und dann geht es dir auf einmal total gut, sondern vielleicht findest du irgendwas, was du vorher noch nicht gesehen hast, aber jetzt nichts, was dich in irgendwelche Höhenflüge befördert. Das ist dann vielleicht eher bei anderen Themen. Also ich glaube, dass man vielleicht einfach dieses Suchen ersetzen muss durch eine gewisse Flexibilität. Also dass man sagt, ich mache die Türen auf, gucke, was reinkommt und versuche möglichst wenig danach zu suchen. Es ist aber – wie gesagt, es ist, glaube ich, wirklich eine Art Reflex, wo es unglaublich schwer ist, daran was zu ändern. Also weil es einfach wirklich so tief verankert ist. Nicht, dass ich sage, dass es nicht möglich ist, aber das ist ja schon häufig auch so. Also mir geht es zumindest so, wenn man irgendwie in Stresssituationen ist oder viel am Überlegen, viel in Bewegung ist irgendwie, dass man dann eher dazu neigt, solche Dinge zu finden oder sich solche Gedanken zu machen. Einfach weil es auch, glaube ich, da eine Rückkopplung gibt zwischen dem Kopf oder der Psyche und deinem Körper. Also gar nicht mal jetzt so direkt, dass man sagt, okay, wenn du jetzt das und das denkst, dann machst du deine eigene Realität und dann kriegst du Krebs oder irgendwie so. Das wäre jetzt quasi nochmal irgendwie so eine Stufe härter, sondern ganz simpel einfach, dass man vielleicht auch diverse Impulse vom Körper bekommt. So: »Schau mal da hin, jetzt hast du da so ein kleines Ziepen oder so was, aber eigentlich will ich gerade nur mit dir kommunizieren und dir sagen, dass du vielleicht mal hier mal Stufe zurück trittst oder dass du da gerade vielleicht auf dem falschen Weg bist.« Trotzdem ist es ja so, rein körperlich betrachtet gibt es ja dieses kleine Ziepen dann trotzdem. Wenn jetzt ein Arzt sich dran setzt, der wird dann vielleicht tatsächlich irgendwie was kleines finden oder so.
Fabian
00:15:18
Ich finde das, was du gesagt hast, ist enorm wichtig. Was aber auch enorm wichtig ist, es geht jetzt nicht darum zu sagen, alles was die Medizin macht, sei falsch. Das ist überhaupt nicht die Idee, ganz und gar nicht. Ich glaube, es gibt so viele spannende und wichtige Studien, wo man sagt, das und das Checkup ist sinnvoll in dem und dem Alter, weil und so weiter. Das stelle ich auch gar nicht in Frage. Ich glaube, das ist klar. Was aber interessant ist, ist dieses Ziepen, das du ansprichst. Der Körper hat ja schlechte Kommunikationsmittel im Vergleich zum Hirn, dass da locker, leger dann sagen kann: »Du, ich aktiviere das Sprachzentrum.« Und dann labert es. Und der Körper, der hat ja durch seinen Bezug zur direkten Natur, also der ist ja ein – also alles ist ein Teil der Natur – aber der kann ja nur mit einem Schmerz oder mit einem Jucken oder Zirpen reagieren. Und was dann eben interessant ist, ist, dass wir vielleicht uns bewusst sind oder bewusst werden, dass das ein Kommunikationsmittel ist für etwas, was im Großen und Ganzen stattfindet. Im Großen und Ganzen etwas aus der Balance gerät und nicht vielleicht punktuell quasi »Oh, das knieschmerzt«. Also du erinnerst dich zum Beispiel, es hat mich ja mal ein bisschen auf die Fresse gelegt mit meinem Fahrrad, so damals in Sagres. Und ich merke jetzt, dass eine Sehne, die die Kniescheibe hält, die beginnt zu schmerzen. Und die ist natürlich an der Kniescheibe angesetzt. Also mein Verstand sagt: »Oh, jetzt siehst du, jetzt hast du die Konsequenzen. Also jetzt kommt es, da tut es, das Knie tut weh.« Und da muss ich dann auch sagen, nein, nein, nein, es ist sehr spannend, weil der Körper sagt mir, dass da irgendetwas weh tut und ich weiß, ich habe mich zu wenig bewegt. Ich war zu wenig Fahrradfahren, also der Schmerz kommt aus der Sehne, aus der Verspannung der Muskulatur und so weiter. Und wenn ich dann entsprechend mich darum kümmere, dann geht es entsprechend weg. Wenn ich aber mit dem Kopf an die Sache rangehe, dann sage ich: »Hier tut es weh, das ist das Problem.« Und dann gehe ich da rein und versuche für diesen punktuellen Aspekt eine Lösung zu finden. Das ist nicht falsch, aber kann natürlich zu spannenden Auswirkungen führen, wo ich dann nicht irgendwie das gesamte Paket anguckend und denke: Wieso bin ich verspannt? Was ist jetzt gerade da? Wieso habe ich mich nicht bewegt? usw. Und dann löst sich natürlich, also ich kann es aus eigener Erfahrung sagen, Blackroll dehnen, wieder bewegen und so weiter und ich habe überhaupt kein Problem mit diesem Knie und es fährt wieder Fahrrad und alles ist gut. »Wer sucht, der findet«, ist für mich der Aspekt, dass wir natürlich immer im Kopf drin, basierend auf unserer Erfahrungen auf dem, was wir gemacht haben, dann versuchen die Lösung zu finden. Und Google sei Dank finden wir ganz ganz tolle Informationen, was auch sehr kontraproduktiv ist und das macht auch den Bogen jetzt zum Frühstück, weil die gute Frau, die arbeitet in einer Apotheke und sagt, es ist einfach verrückt, wenn die Kundschaft kommt. Die schmeißen mir all diese Informationen um den Kopf und sind schon bereits mit einer Lösung am Start und die dann irgendwie abzufangen und denen zu sagen: »Moment, es gibt vielleicht noch diese oder diese Lösung oder Alternative«, das wird dann entsprechend ein bisschen schwieriger. Kenne ich auch von meinem Bruder, der ist Kinderarzt, der sagt auch, es ist verrückt, wie viele Patienten kommen und bereits schon wissen, was Sache ist. Und wenn wir das realisieren, dass wir so ticken, dann – das, was du jetzt sagst, also gesagt hast – kann ich ja quasi wie meinen Fokus ändern und kann sagen, wir ticken so, dass wir automatisch – ich sage jetzt angelernt, automatisch – versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Und eigentlich kann ich mich da gegen das Ticken stellen und sagen, nee, finde ich nicht so toll, komm, jetzt tickt er wieder. Und dann finde ich es extrem spannend. Das ist vielleicht jetzt nicht gerade das gleiche Thema, aber trotzdem sehr, sehr interessant: Ich habe ein sehr spannendes Erlebnis gehabt. Und zwar, ich bin auf dem Weg dahin, bin mit dem Auto auf der Autobahn gefahren, vierspurig. Ich bin auf der zweitlinksten Spur und es geht in einer Linkskurve unter einer Autobahnbrücke und es fließt alles ganz normal. Ich komme unter der Autobahnbrücke durch auf der ganz linken Spur, also der überholsten Überholspur und daneben dran stehen die Autos, eine stehende Kolonne. Und ich weiß nicht, was und wie es abgegangen ist, aber mein System – voll auf die Klötze, Blick nach vorn, Blick nach hinten, Blick nach rechts, der fahrende Verkehr zu meiner rechten, ich sehe, ich habe Platz – nee, ich sehe nicht, es sieht, es hat Platz – und es gibt Gas, und es findet diesen Platz und fährt auf die dritte Spur, und es hat nicht geknallt. Es war absolut der Wahnsinn. Ich bin dankbar für dieses System. Und für den Automatismus, der scheinbar antrainiert ist in mir. Aber Mensch war ich wieder im Moment drin.
Jonas
00:20:35
Das ist im Endeffekt genau diese Geschichte, was ich gemeint habe. Mit diesem reflexartigen Gucken, was gibt es für Unregelmäßigkeiten. In dem Fall ja auch negativ, also was, was einen aufhält, aber wenn dein System unterbewusst nicht die ganze Zeit darauf achten würde, dass so etwas nicht auftaucht, oder ob so etwas auftaucht, dann wärst du ja voll reingerauscht.
Fabian
00:20:56
Widerspruch. Widerspruch. Das Scannen selber ist eine andere Geschichte als der Automatismus, der ausgelöst worden ist. Also man muss sich vorstellen, das Scannen, bin ich voll auf deiner Seite, es scannt, aber es wurde dann was ausgelöst, eine Reaktion, die mich am Leben erhalten hat, weil ich doch schon ein bisschen länger Auto fahre und scheinbar hat das genügend Training gegeben, dass ich das hab so manövrieren können. Das Scannen selber ist ja auch nicht ein Vorwurf ans System. Das ist sehr wichtig, dass wir das tun. Die Analyse aus der Situation, finde ich, ist extrem wichtig. Ich muss es so sagen, ich saß im Auto, ja, mein Herz hat doch eine höhere Frequenz angenommen und Ich glaube vor 20 Jahren wäre ich panikartig mit weiß nicht was dann irgendwo rechts mal rausgegangen, um mich zu erholen. Und es war für mich unglaublich erstaunlich. Ich war okay und habe mich beruhigt und bin beruhigt und bin weitergefahren. Es hat nicht eine Panikreaktion ergeben und was ich eigentlich sagen will, das Wichtige war dabei, ich war extrem zurück im Moment extrem zurück war. Ich habe gemerkt, hey du warst in der einem Film. Das passiert ja im Autofahren des Öfteren. Du hast deine Gedanken, dann geht es hierhin und so und dein System fährt. Das ist wahrscheinlich ähnlich wie in der Hypnose. Aber das hat mich so was von in den Moment zurückgebracht. Und dann habe ich realisiert, genau da findet ja das Leben auch statt. Und wenn wir das Sucht der Findet wieder in den Vordergrund rücken, dann haben wir ja die Tendenz, dass wir nicht im Moment sind, sondern wir gehen dann irgendwo hin, wir suchen nach irgendetwas und finden da eine Antwort, die uns dann für die Zukunft leitet, wie wir mit der Sache umgehen. Und wenn ich hier bin und den Bogen jetzt auf mein Knie lenke und sage: »Oh, das Knie tut weh, okay, kann ich da mal ein bisschen drücken, ich bewerte es nicht in dem Sinne, sondern, ah, okay, ja, jetzt beginnt es langsam wieder zu flutschen und es kommt in Ordnung.« Ich glaube, wäre toll, ich bewege mich doch ein bisschen, ich gehe mal laufen und dann ist es wieder eingeölt.«
Jonas
00:23:13
Also was mir noch zu dem Thema einfällt ist, dass man ja den Fokus jetzt auf dem Prozess des Suchens hatte. Wir könnten den aber auch noch mal verlagern auf den Gegenstand, die Situation, die Person, die man findet. Also quasi einfach dieses Suchen, sagen, okay, unser System macht das einfach. Das hat ja was mit Aufmerksamkeit zu tun und die Bewertung der Situation kann ja auch erst dann stattfinden, wenn man irgendetwas gefunden hat, wenn es irgendein Ergebnis dieses Prozesses gibt. Und dass man dann sich überlegt: Wie gehe ich mit diesem Ergebnis um? Und dann habe ich jetzt noch zwei Schlagworte dazu. Und zwar, das wäre ja dann auch wieder das Thema Erwartungshaltung. Also, welche Erwartung habe ich, wenn ich mich auf diese Suche begebe. Und dann Strahlenprinzip. Das kann man damit auch sehr gut verbinden, weil auch wenn man das jetzt noch mal in sozial überträgt, was ich jetzt auch noch interessant fände, also wenn man aus dem Medizinischen rausgeht und eben guckt, was bedeutet, »Wer suchet, der findet« für uns als Gesellschaft oder im Zwischenmenschlichen. Ich meine, es gibt so viele Menschen, die nach einem Partner suchen, die nach Geschäftspartnern suchen, die nach Freunden suchen, die nach körperlicher Nähe suchen und so weiter. Also das heißt, es gibt diesen Suchprozess ganz stark auch im Sozialen. Was das dann bedeutet, weil da ist dann diese Suche oder das Ergebnis der Suche, wenn man nach dem Strahlenprinzip geht, sehr stark an den Suchenden geknüpft. Also zum einen natürlich, dass dann ein Ergebnis irgendwie objektiv betrachtet da ist und dieses Ergebnis ja auch nur zustande kommen kann, wenn der Suchende in einem bestimmten Zustand ist, und dann eben wie man auf das Ergebnis reagiert, was dann da vor einem steht.
Fabian
00:25:00
Mir hängen natürlich jetzt das letzte Wort »die« oder »der Suchende« im Hinterkopf und das Strahlenprinzip. In dem Moment, wo ich etwas suche, weiß ich ja schon, nach was ich suche. Also ich habe ja zwangsläufig eine Erwartung dahinter. Also ich suche nach einem Partner, ich suche nach Liebe, ich suche nach Antwort, ich suche nach wie auch immer.
Jonas
00:25:23
Aber sorry, kein Mensch setzt sich doch hin und sagt, ich such jetzt mal nach Krebs, sondern es ist ja so ein Suchen nach Unregelmäßigkeiten und eine Befürchtung, also eine negative Erwartung, die damit reinschwingt. Also ich würde mal sagen jetzt so, klar, wer sucht, der findet. Ich meine, wenn ich meinen Schlüssel suche, dann hoffe ich natürlich, dass ich den finde und dann fertig ist der Prozess abgeschlossen, wenn ich ihn gefunden habe.
Fabian
00:25:47
Ja, ja, ich habe gedacht, wir haben jetzt das Medizinische verlassen, weil das hast du ja so formuliert.
Jonas
00:25:49
Ja, ja, klar.
Fabian
00:25:50
Der Punkt ist spannend, den du jetzt da rein bringst. Ich suche nicht nach Krebs. Stimmt! Ich suche nicht nach Krebs. Aber das Angebot von Krebs ist omnipräsent. Wir leben in einer Zeit, wo die Bedrohungen auf dem Buffet ausgelegt sind. Und es braucht dann ganz, ganz wenig, um zu sagen: »Ui, das ist es jetzt.« Und dann geht der Film ab. Also scheint die Provokation sehr groß zu sein zu sein, die wir in dieser Zeit haben, mit all diesen Themen, die uns bedrohen können. Und vielleicht bringt das für mich jetzt auch die Schlaufe oder den Weg zurück zu dem, was ich gerne für mich selber auch betrachte, zu sagen: Wie gehe ich mit diesem Angebot um? Wenn ich natürlich diese Drohkulissen dauernd irgendwie so wie eine Diashow von früher vor meinen Augen habe, dann ist das eine sehr stressige Grundsituation, in der ich drin bin. Was kann ich tun, dass dem nicht so ist? Und dann sind wir eigentlich wieder an dem Punkt, wo wir sprechen müssen, zu realisieren: »Okay, diese Kulissen sind da und die werden aktiv in dem Moment, wenn ich daran denke. Wenn ich nicht daran denke, dann sind sie nicht aktiv. Um was soll ich mich also jetzt kümmern? Soll ich mich um die Drohkulisse 1, 2, 7 oder 9 kümmern oder soll ich mich darum kümmern, dass mein Gedankengut die Bedrohung bei mir auslösen?« Und dann bin ich eindeutig der Meinung, ich kümmere mich um mein Gedankengut, um meine Gedanken und entwaffne den im Sinne von, du bist virtuell und dein Inhalt ist virtuell, du hast keine Existenzberechtigung in meinem Leben und ich lasse den gehen. Und dann kann ich eigentlich mit allem umgehen und dann bin ich genau da, wo ich in meinem Auto auch war, nämlich voll im Moment. Und ich glaube, das, was extrem wichtig ist, zu realisieren, ist, dass all das Zeugs, was im Außen abgeht, im Außen abgeht und dass ich die Fähigkeit und die Macht habe, mich um die Gedanken zu kümmern und die zu entsorgen. Und diese Macht, die lohnt sich auszubauen. Diese Macht, die nimmt mich aus der Ohnmacht. Und diese Ohnmachtgefühle kommen ja aus diesen Drohkulissen heraus. Also das löst bei uns ja extrem viel aus. Und wir sind plötzlich nicht mehr mächtig, sondern wir sind ohnmächtig. Und wenn ich mich um die Funktion des Gedanken kümmere, um den Gedanken selber, dann kann ich im Prinzip aus dieser Ohnmacht aussteigen.
Jonas
00:28:25
Also du meinst, dass der Gedanke an sich jetzt quasi dann der Punkt wäre, der das Strahlenprinzip dann auch beeinflusst?
Fabian
00:28:31
Da muss ich dir widersprechen. Weißt du, das Strahlenprinzip ist wie eine Konsequenz. Alles das, was ich jetzt gerade bin, auch bekannt unter Authentizität, das, was ich jetzt gerade bin, das strahlt automatisch nach außen. Wenn ich jetzt authentisch in meinen Gedanken vergraben bin, defensiv bin, dann strahlt diese Verteidigungshaltung nach außen. Also das Strahlenprinzip ist wie eine Konsequenz.
Jonas
00:29:02
Ja, aber ich meine jetzt im Endeffekt, dass man wirklich sagt, jetzt im Bezug auf das Thema »Wer suchet der findet«, wenn ich eine gewisse Einstellung haben, dann erstens mal finde ich tatsächlich die Dinge und zweitens sehe ich die Dinge auch anderse. Deswegen meine Überlegung, ob dieser Gedanke, wo du sagst, ich komme mit jedem Gedanken dann auch zurecht, ob das nicht auch dann da mit rein spielt. Also Umkehrschluss wäre jetzt, dass ich durch dieses Strahlenprinzip dann auch mehr oder weniger aktiv beeinflussen kann, was ich finde. Und auch durch dieses Finden. Ich meine, alles was wir finden, ist ein Teil unserer Realität. Also wenn man es dann weiter treibt, würde das ja bedeuten, dass ich mit jedem kleinen Teil der Realität, den ich finde, Umgebung aktiv oder mein Leben und meine Wahrnehmung – meine Realität – aktiv formen kann.
Fabian
00:29:50
Also wenn du es so formulierst, dann kannst du natürlich schon aktiv handeln und das hat eine Strahlenkonsequenz. Wenn ich jetzt realisiere, dass »Wer sucht, der findet« und meine Absicht ist, eine Bedrohung zu finden, dann wird mein Gedankengut entsprechend das gegen außen ausstrahlen. Wenn ich aber für mich selber realisiere: »Moment, meine Gedanken oder mein Ego oder was immer, will jetzt eine Antwort suchen. Nee, will ich nicht, mache ich nicht mit. Nee, das lassen wir heute. Ich kümmere mich um den Gedanken und ich entsorge den Gedanken.« Dann wäre ja der Schluss daraus, dass ich in einer Gelassenheit im Moment bin und entsprechend das gegen außen auch ausstrahle. Und dann wird das entsprechend etwas reflektieren. Also jemand oder eine Situation oder ein Umstand wird dann reflektieren, sich ausstrahlen. Und ich glaube, da hast du voll recht. Also in dem Moment, wenn ich mich um meine Gedankenwelt kümmere und die entwaffne, dann werde ich mit einer Gelassenheit durchs Leben gehen und plötzlich merken: »Ja, okay, es ist in Ordnung, das ist wieder eine Gedankenwelt, ist wieder eine Gedankenwelt, ist wieder eine Gedankenwelt. Ich hier jetzt, im Moment geht es mir gut.«
Jonas
00:31:09
Um das nochmal konkret zu machen: Wenn ich jetzt eigentlich so eine positive Grundstimmung habe und merke: »Okay, mein Kopf, der spielt mir immer wieder einen Streich.« Also ich komme immer wieder auf so negative Geschichten, also dass ich quasi anfange, irgendetwas an mir zu finden, was nicht stimmt. Vielleicht auch irgendwas zu finden, was andere stören könnte. Irgendetwas zu finden, was nicht richtig an meiner Arbeit ist und so weiter. Was kann ich dann machen, wenn ich eigentlich grundsätzlich ja jetzt nicht voll in der Depriefalle, sage ich jetzt einfach mal, schon drin sitze, sondern eigentlich eine gute Grundstimmung habe, aber merke, okay, da gibt es Reflexe.
Fabian
00:31:48
Nicht handeln. Und zwar in dem Sinne, wenn du das mit Aufmerksamkeit entgegennimmst als Information und merkst, es macht wieder etwas mit mir und meine Stimmung fällt oder was auch immer, dann hast du die Möglichkeit zu sehen, okay, der Gedanke: »Das und das geschieht jetzt gerade«, lässt mich ins Loch fallen. Mein Ansatz, ich glaube, du erinnerst dich, habe ich glaube auch schon mal gesagt: "Ei, putzt dusig, jetzt hätts mi wieder verwitscht.« – »Schau an, schau an, jetzt hat es mich wieder erwischt.« Und das heißt, ich versuche nicht mich zu bestrafen darüber, dass es mich hier wieder fast erwischt hätte mit diesem Gedanken, sondern ich sage: »Oh, okay. Schau an, mein Ego versucht jetzt wieder. Oder ich habe mich einem Gedanken hingegeben, der mir meine Stimmung versaut. Nö, lass mal.« Und das ist dann der Schlüssel schlussendlich, um aus diesem Karussell rauszukommen. Das heißt aber nicht, dass sich der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin verändert oder der Auslöser verändert oder sonst irgendetwas, sondern es wird meinen Umgang mit der Situation verändern, meine Haltung gegenüber der Situation verändern. Und das ist befreiend.
Jonas
00:32:57
Um die Sache rund zu kriegen: Wie ging das dann mit dem Frühstück weiter? Also wie ist euer Gespräch weiter verlaufen?
Fabian
00:33:04
Es war eine spannende Dynamik, weil das Interesse natürlich bei diesem Whisker hängen geblieben ist. Und dann war auch die Frage: »Ja, aber wir müssen doch jetzt mit dem Hund spazieren gehen und jetzt arbeitest du aber trotzdem und du musst auch jetzt online.« Und ich habe dann da gesessen und ich habe gegrinst und habe dann gesagt: »Ja, ich habe den Vorteil, ich darf jetzt meinen Podcast machen mit dem Jonas und ich freue mich drauf und das wird spannend.« Und in meinem Hinterkopf hat sich natürlich dann das mit dem Whisker auch ein bisschen ausgebreitet und habe gedacht, ja, muss doch mindestens mal gucken, worum es geht. Und ich habe dann bei Wikipedia mal geguckt. Die einfache Lösung. Also ich habe keine Expertise dazu, aber ich habe dann verstanden, in welche Richtung es geht. Und sie sind jetzt Fahrrad fahren gegangen und der Hund ist mit.
Jonas
00:33:53
Sehr gut. Und wie geht es bei dir weiter? Du hast gesagt, du bleibst jetzt noch heute und dann geht es weiter Richtung Norden? Du machst dich sukzessive auf den Heimweg.
Fabian
00:34:03
Ja, ich mache mich sukzessive auf den Weg nach Basel. Und damit hast du bereits schon gehört, dass das Wort Heimweg locker umgangen wurde. Ich weiß, dass ich gerne in Valencia ein bisschen Zeit verbringen würde. Also ich bin jetzt dann mal, setze mich mal hinter den Computer und gucke, ob ich da ein Airbnb finden kann. Und das Timing wird auch so sein, ich möchte am 30. in Nizza sein und dann bin ich noch eine Woche in Nizza und von da geht es dann direkt nach Basel. So, aber wie jetzt das ganz genau ausgeplant ist und wo ich jetzt. Morgen dann landen werde ...
Jonas
00:34:39
... wird sich wie immer dann spontan herausstellen.
Fabian
00:34:42
Es wird sich wirklich sehr spontan herausstellen, keine Frage.
Jonas
00:34:46
Ja, schön. Dann bin ich wie immer gespannt, wo wir uns das nächste Mal sehen.
Fabian
00:34:51
Ganz, ganz gleichfalls. Freut mich.
Jonas
00:34:53
Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, Fabian.
Fabian
00:34:55
Ich danke dir. Mach´s gut!
Jonas
00:35:00
Mehr Und-weiter-Impulse findest du in Fabians Buch »Burnout of Order – Leben anstelle von Überleben – Eine simple Mathematik der Leichtigkeit". Der Titel ist im Verlag der Ideen erschienen und im Buchhandel oder im Online Shop des Verlags erhältlich. Mehr Informationen findest du in der Beschreibung.